Die Erdbeben mit Stärken bis zu 7.8 richteten Schäden an Häusern und Straßen im Norden der Südinsel von Neuseeland an und forderten zwei Menschenleben.
Am 14.11. um kurz nach Mitternacht (Lokalzeit) begann das erste von vielen Erdbeben, die im Laufe des Tages Neuseeland erschüttert haben. Das Epizentrum des Bebens lag im Norden Canterburys, in der Nähe von Culverden und Hanmer Springs, und in einer Tiefe von 15km.
Über den Tag verteilt folgten noch gut zehn sehr starke, zwanzig starke und unzählige schwache Beben, verteilt über den Norden der Südinsel und den Süden der Nordinsel.
Schon während des ersten Bebens war schnell klar, dass die Auswirkungen gravierend sein würden. Häuser wackelten, rissen oder brachen zusammen. Die Lichter flackerten – und gingen zum Teil stundenlang ganz aus. Ein Anwohner berichtet, er war „bereit, in den Survival-Modus zu gehen.“
Kurz nach Beginn der Beben wurde eine Tsunami-Warnung für Kaikoura und weitere Regionen an der Ostküste ausgesprochen; mehrere Gebiete wurden evakuiert.
Auch für viele Backpacker dürfte es ein Schock gewesen sein; ein Stray Bus war in der Nähe von Kaikoura unterwegs als das Erdbeben begann. Die Insassen blieben unverletzt, doch die Weiterreise wurde durch schwere Schäden an vielen Straßen der Region behindert. Noch immer sind die Zufahrtsstraßen nach Kaikoura so schwerwiegend beschädigt oder blockiert, dass es unmöglich ist, in die Stadt zu kommen. Nach Angaben von Stray werden die Busse in den umliegenden Regionen normal weiter fahren; ausgenommen davon sind die Routen von Christchurch nach Picton und vom Tongariro Nationalpark nach Wellington bzw. Abel Tasman.
Noch größer war die Gefahr für Camper: Rund um Kaikoura gibt es einige Campingplätze direkt an der Küste. Dort ist man einem Tsunami schutzlos ausgeliefert.
Die Tsunami-Warnung ist inzwischen aufgehoben; dennoch wird empfohlen, sich in sicherer Entfernung zur Küste und in sicherer Höhe aufzuhalten. Camper sollten als versuchen, sich so weit von der Küste zu entfernen, wie die stark beschädigten Straßen der Region es zulassen. Auch Felskanten oder Abhänge sollten gemieden werden; es besteht noch immer die Gefahr von Erdrutschen.
Update 15.11.:
In Kaikoura und der umliegenden Region festsitzende Touristen sollen noch heute nach Christchurch ausgeflogen werden. Die SH1 zwischen Bleinheim und Christchurch bleibt weiterhin gesperrt. Da die Schienen zum Teil vom Gleisbett herunter geschoben wurden, ist auch der Zugverkehr auf der Strecke nicht möglich.
Reisende sollten die Sperrung bei ihrer Planung berücksichtigen; wie lange es dauern wird, bis die Straße wieder benutzbar ist, ist unklar.
Der Flugverkehr zwischen Nord- und Südinsel ist nicht beeinträchtigt. Sowohl in Wellington als auch Christchurch läuft der Betrieb normal. Air New Zealand bietet für einige Flüge kostenlose Umbuchungen an.
Eine Übersicht mit Informationen über die Erdbeben findet sich auf geonet.org.nz.
Warnungen und Updates sind auf civildefence.govt.nz aufgelistet.
© Foto: Steve Collis – CC-BY-2.0
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