Wer bei Langstreckenflügen schon mit schmerzhaften Schwellungen der Beine zu kämpfen hatte, hat sicher schon in Betracht gezogen, beim nächsten Flug Kompressionssocken anzuziehen. Welche Fehler viele Reisenden dabei machen und welche Tricks sonst noch helfen, körperliche Beschwerden bei Flügen zu umgehen lest ihr hier.
Thrombosestrümpfe helfen nicht nur im Alter oder bei Krankheit, viele Backpacker haben die medizinischen Helferlein bereits für sich entdeckt und können sich Langzeitflüge wie beispielsweise nach Australien oder Neuseeland ohne nicht mehr vorstellen. Einmal angezogen, beugen sie lästigen Schwellungen und Thrombosen in den Beinen vor. Wer also seinen Koffer für Down Under bereits gepackt hat, aber noch keine Kompressionssocken im Handgepäck hat, sollte sich schnellstens auf den Weg zur nächsten Apotheke machen.
# Jetzt aber der Clou
Wie Dr. Marc Shaw aus Neuseeland dem New Zealand Herald verraten hat, nutzen die meisten von uns ihre Kompressionssocken komplett falsch. Viele ziehen sie nämlich erst am Flughafen oder sogar kurz vor Flugbeginn an. Wie Dr. Shaw erklärt, helfen sie aber deutlich besser, wenn sie morgens direkt nach dem Aufstehen angezogen werden.
Solange wir schlafen, sind unsere Beine am wenigsten angeschwollen. Deshalb sind Kompressionssocken am effektivsten, wenn sie direkt beim Aufstehen angezogen werden. So besteht gar keine Möglichkeit mehr, dass die Beine überhaupt anschwellen.
Ebenso wichtig ist es laut Dr. Shaw, die Thrombosestrümpfe nach dem Flug nicht direkt wieder auszuziehen. Stattdessen sollte man warten, bis man in der Zielunterkunft angekommen ist, oder sogar noch ein paar Stunden länger, damit der Körper Zeit hat, sich an den veränderten Luftdruck und die Bewegung zu gewöhnen.
Wer diese Schritte beachtet, wird keine Probleme mehr mit schmerzenden Schwellungen bei Flügen haben, zumindest behauptet das Dr. Shaw.
Weiterhin gilt es aber auch zu beachten, dass Kompressionssocken in verschiedenen Stärken gekauft werden können. Die schwächste Stärke sei aber für die meisten Menschen völlig ausreichend, so der neuseeländische Arzt.
Damit keine Probleme entstehen, sollten die Socken auf jeden Fall die richtige Größe haben. Dafür müssen die Umfänge von Knöchel und Wade gemessen werden und mit den Maßen der Kompressionsstrümpfe übereinstimmen.
Wer mit geschwollenen Gliedmaßen bei Langzeitflügen zu kämpfen hat, kann außerdem alle paar Stunden im Flugzeug auf und ab gehen, um das Kreislaufsystem immer wieder anzukurbeln. Dr. Shaw empfiehlt weiterhin, mindestens einen Liter Wasser pro acht Stunden Flug zu trinken. Viele Reisende kennen auch schon die gängige Flugzeuggymnastik, die die Muskelpumpen antreibt. Indem man die Füße kreisen oder wippen lässt, fördert man den Blutfluss und unterstützt das Herz. Das ist ein sehr wichtiger Schritt zum Vorbeugen von Thrombosen.
Wovon der Experte abrät, sind Medikamente wie Aspirin zur Schmerzminderung. Wer schon das sogenannte „flight water“ ausprobiert hat, das es an vielen Flughäfen zu kaufen gibt, dürfte auch enttäuscht worden sein. Es soll den Elektrolythaushalt ausgleichen, was Dr. Shaw aber für Quatsch hält. Deutlich hilfreicher sollen Massagen und Akupressur zur akuten Behandlung schmerzhafter Schwellungen sein.
©Foto: S. Hopf
Quelle: www.nzherald.co.nz
Ich selbst habe noch keine Kompressionsstrümpfe bei einem Flug getragen. Die langen Stunden im Flugzeug sorgen aber auch bei mir oft für schwere Beine. Ich werde das Tragen der Kompressionsstrümpfe einmal ausprobieren.
Meine Nichte hat Lipödem und sucht daher nach Kompressionsstrümpfen. Gut zu wissen, dass diese auch bei Langstreckenflügen unter Umständen empfohlen werden. Ich werde mich einmal genauer erkundigen. Danke für diesen Beitrag.
Vielen Dank, ich dachte schon, es stimmt einfach was mit den Dingern nicht. Ich habe sie immer direkt vorm Flug angezogen! Ich wusste einfach nicht, dass die deutlich besser helfen, wenn sie morgens direkt angezogen werden.
Es gibt Menschen, die generell schon Schmerzen haben, da möchte man nicht auch noch Schmerzen in den Beinen nach einem langen Flug. Vor allem große Personen tun mir manchmal leid. Ich bin nicht so groß und habe deswegen genug Platz und Beinraum.