Australien News

Gänseplage auf Mangofarmen im Northern Territory

In Australien werden die Mangofarmer des Northern Territories derzeit von einer Gänseplage heimgesucht. Nun wird ein Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, das die Ursachen für den zunehmenden Appetit der Gänse auf die Mangos klären und langfristige Maßnahmen zur Schadensminimierung entwickeln soll.

Die Mangofarmer im Northern Territory haben ein Problem mit der sog. Magpie Goose (dt.: Spaltfußgans), die sich auf den Feldern die Früchte schmecken lässt: Einige Farmer sagten aus, dass die Gänse während der letzten Mangosaison mehr als die Hälfte ihrer Ernte vernichtet hätten.

Nun wird ein Gemeinschaftsprojekt der Horticulture Innovation Australia (HIA), der Regierung des Northern Territories, der Vereinigung der Farmer des Northern Territories sowie der Charles Darwin Universität ins Leben gerufen, um der Ursache der Gänseplage auf den Grund zu gehen und dieser entgegenzuwirken.

Dr. Warren Hunt vom bundesstaatlichen Landwirtschaftsministerium sagt, man müsse in einem ersten Schritt zunächst klären, warum sich der Appetit der Magpie Geese auf Mangos in der letzten Zeit vergrößert habe.

“Es hat schon immer Spaltfußgänse in der Nähe von Obstplantagen gegeben, aber die Situation ist in den letzten Jahren eskaliert. Es wird angenommen, dass 2012 der Wendepunkt gewesen sein könnte. Wir müssen einerseits verstehen, was mit den Vögeln passiert und andererseits Techniken entwickeln, um den Schaden einzugrenzen”, so Hunt weiter.

Dr. Hamish Campbell von der Charles Darwin Universität kündigt an, man werde in der kommenden Mangosaison eine Kombination von Abschreckungstechniken ausprobieren, aber Ziel sei eine langfristige Lösung des Problems.

“Spaltfußgänse sind eigentlich pflanzenfressende Vögel, die sich eigentlich von Wildreis und Ähnlichem ernähren, daher ist es aus biologischer Perspektive sehr ungewöhnlich, dass sich die Vögel plötzlich zu Fruchtfressern entwickeln und aus Sicht der Farmer natürlich ein echtes Ärgernis”, erklärt der Wissenschaftler.

“Wir müssen nach einer regionalen Lösung für das Problem suchen und gleichzeitig kurzfristige Lösungen finden, um den Farmern wenigstens ein wenig Abhilfe zu verschaffen, denn ich denke nicht, dass wir das Problem während der nächsten Saison komplett in den Griff kriegen werden”, zeigt sich Campbell skeptisch.

Die Mangofarmerin Martina Matzner hatte in der vergangenen Saison ca. 15.000 Magpie Geese auf ihrer Farm.

Dennoch will sie die Vögel nicht abschießen lassen, wie es viele ihrer Kollegen fordern, um der Plage Herr zu werden.

“Keiner will die Vögel abschießen lassen, ich jedenfalls nicht. Sie sind ein Symbol des Northern Territories (…). Heute sind es die Spaltfußgänse, morgen vielleicht Kakadus. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um eine nachhaltige Lösung auf den Weg zu bringen”, plädiert Matzner für eine gemeinschaftliche Lösung des Problems.

Gleichzeitig macht sie aber auch deutlich, dass eine solche möglichst bald gefunden werden sollte: “Ein gewisses Schadensmaß müssen wir akzeptieren (…), aber wir können nicht weiter existieren, wenn wir die Hälfte unserer Ernte verlieren.”

Es bleibt nur zu hoffen, dass der Appetit der Magpie Geese auf Mangos in der nächsten Erntesaison nachlassen wird bzw. die Forscher bis dahin wirksame Abschreckungsmaßnahmen gefunden haben werden, um den Ernteausfall der Mangofarmer so gering wie möglich zu halten.


Quelle: ABC
© Foto: Dushy (Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Autor/in des Artikels

Avatar-Foto

Matthias Toews

Wie unsere anderen Autoren ist auch Matthias gerne in der Welt unterwegs. Während eines achtmonatigen Work & Travel-Aufenthalts in Australien hat er die Ost- und die Südküste sowie das Outback bereist. Er kann sich gut vorstellen, mit seinem 2nd Year Visa nach Australien zurückzugehen, um auch noch die Westküste zu erkunden und damit seine persönliche Rundreise durch dieses einzigartige Land zu vollenden.

Schreibe einen Kommentar

Hier kannst du einen Kommentar zum obigen Artikel schreiben.
Bitte beachte: Kommentare mit gewerblichen Links werden von uns NICHT veröffentlicht.
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Wie wir deine Daten verarbeiten, kannst du in unserer Datenschutzerklärung nachlesen.
Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.