In Australien fördert der neueste Wirtschaftsbericht zutage, dass der Südosten die stärkste Wirtschaftsregion des Landes ist. New South Wales führt das Ranking der Bundesstaaten an, gefolgt von Victoria.
Der vierteljährliche Wirtschaftsbericht von CommSec berücksichtigt für seine Analyse der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit acht Indikatoren: wirtschaftliches Wachstum, Ausgaben im Einzelhandel, Investitionen, Arbeitslosenquote, durchgeführte Bauarbeiten, Bevölkerungswachstum, Hausfinanzierung und Hausneubauten.
New South Wales und Victoria führen das Ranking gemessen an diesen Faktoren wie bisher mit Abstand an, wobei New South Wales die Spitzenposition in den Sparten Bevölkerungswachstum, Einzelhandel, Hausneubauten und Arbeitslosenquote einnimmt, im Bereich der Hausfinanzierung aber hinter Victoria zurückfällt.
Savanth Sebastian, Ökonom bei CommSec, geht davon aus, dass Victoria mittelfristig New South Wales den Rang ablaufen könne, da auch Victoria starke Werte in den Bereichen vorzuweisen habe, in denen bislang noch New South Wales den vorderen Platz einnimmt.
“Ich denke, Victoria wird noch näher an New South Wales heranrücken. In sechs bis neun Monaten kann Victoria New South Wales als neuer Spitzenreiter ablösen, wenn der Trend anhält und Victoria den Schwung beibehalten kann”, prognostiziert Sebastian.
Western Australia rutscht ab
Hinter den beiden stärksten Bundesstaaten folgen das Australian Capital sowie das Northern Territory auf den Plätzen drei und vier. Western Australia, im letzten Ranking noch gleichauf mit Queensland auf Rang fünf, fällt jetzt einen Platz hinter den “Sunshine State” zurück. Tasmanien kann im neuesten Wirtschaftsbericht zu South Australia aufschließen und belegt nun gemeinsam mit diesem den geteilten letzten Platz sieben.
Laut Sebastian habe es in den letzten Monaten vor allem in Western Australia einen großen Umschwung gegeben. “Im letzten halben Jahr ist Western Australia im Ranking immer weiter abgerutscht. Das Ende des Booms in der Bergbauindustrie und das schwache Bevölkerungswachstum führen zu einigen Sorgen hinsichtlich Arbeitslosigkeit”, erläutert der Experte die Situation im westlichsten Bundesstaat.
Auch das Northern Territory verliere laut Sebastian langsam an Schwung. Zwar seien die Werte für wirtschaftliches Wachstum und Baumaßnahmen sehr hoch, allerdings liege das “Top End” mittlerweile auf dem letzten Platz in den Bereichen Bevölkerungswachstum, Investitionen und Hausfinanzierung.
Günstige Aussichten für Queensland und South Australia
Positiv stünden die Zeichen hingegen für Queensland und South Australia, wobei Queensland vor allem vom schwachen australischen Dollar profitieren könne. “Der Tourismus ist ein gewichtiger Faktor für den Staat, außerdem der Export von landwirtschaftlichen Produkten und auch der Bildungssektor mit seinen internationalen Studenten”, nennt Sebastian die Säulen der queensländischen Ökonomie.
Angesichts der Größe des Bundesstaats und der Wirtschaft dauere es aber noch einige Zeit, bis sich die günstigen Auswirkungen bemerkbar machen würden. Auch dem angeschlagenen South Australia prophezeit Sebastian bessere Zeiten. “Der Deal mit dem Verteidigungsministerium über die U-Boote kann dem Staat einen kleinen Schub verpassen”, ist sich der Wirtschaftswissenschaftler sicher.
Ähnlich wie bei Queensland geht er davon aus, dass South Australia vom schwachen Dollar und den dadurch steigenden Zahlen internationaler Studierender profitieren werde. Auch Tasmaniens Wirtschaft erhole sich allmählich. “Es gibt einen leichten Aufschwung, der Einzelhandel erholt sich. Hervorzuheben ist zudem, dass Tasmanien immerhin auf Platz vier liegt, was die Arbeitslosenquote angeht”, macht Sebastian der Wirtschaft auf der Insel Hoffnung.
Quelle: ABC
© Foto: Rodney Haywood (Lizenz: CC BY-SA 3.0)
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