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Tödliche Bienenpest bedroht Queensland

Australiens Ernte ist von der schlimmsten Honigbienenpest der Welt bedroht. Die Varroamilbe wurde in einem Bienenstock mit Asiatischen Honigbienen in Townsville entdeckt. Um eine Bienenpest zu vermeiden, müssen schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden, sonst ist Australiens Ernte bedroht.

Wissenschaftler hatten zunächst 2 Varroa-Jakobsoni-Milben in einem Bienenstock entdeckt und am vergangenen Wochenende drei weitere gefunden.

Am 4. Juli wurde eine Anordnung zur Bewegungskontrolle für 10 km um Townsville ausgegeben, um dabei zu helfen, die Pest einzudämmen.

Bis vor kurzem gab es Australien noch keine Bienenpest, die bereits weltweit einen Schaden in Milliardenhöhe in der Landwirtschaft angerichtet hat. Das Landwirtschaftsministerium hat bekannt gegeben, dass 65% der landwirtschaftlichen Ernte Australiens auf die Bestäubung von Honigbienen angewiesen sei. Das Ministerium vermutet, dass es die Ernteindustrie ca. 75 Millionen A$ pro Jahr kosten könnte, wenn sich die Varroamilbe in Australien ausbreitet.

Australien hat die World Organisation of Animal Health bereits am 1. Juli 2016 über die Entdeckung und den bereits angerichteten Schaden der Varroamilbe informiert.

Der Bienenstock wurde in einem Container gefunden, der bereits seit 2 Jahren auf einem Lagerplatz in der Nähe des Hafens von Townsville stand. Der Bienenkorb mit 5.000 asiatischen Honigbienen – die nicht in Australien heimisch sind – wurde umgehend zerstört. Jetzt wird getestet, ob die gefundenen Bienen mit der Asiatischen Honigbiene verwandt sind, die es bereits im hohen Norden Queenslands gibt oder ob es sich um ähnliche Bienen handelt, wie die, die bereits 2014 am Hafen von Townsville entdeckt wurden.

Letztes Jahr wurde ein Schwarm Asiatischer Honigbienen am Hafen von Brisbane vernichtet, der bereits mit der Varroamilbe infiziert war. Ein weiterer Schwarm wurde im Mai dieses Jahres am Hafen entdeckt.
 

Bestäubung sichert Überleben von Pflanzen und Menschen

Bienen sind die produktivsten Bestäuber von Nahrungspflanzen – wobei ein Drittel der weltweit verzehrten Nahrung auf Bestäubung angewiesen ist.  

Australische Pflanzen sind auf die Bestäubung von nicht heimischen europäischen Honigbienen angewiesen.

Ein mit Varroamilben infizierter Bienenstock wird geschwächt und stirbt meist innerhalb von 3-4 Jahren.

Der Generaldirektor der Australien Honey Bee Industry Council, Trevor Weatherhead, meint, dass die Varroamilbe die schlimmste Bedrohung für das Überleben der australischen Honigbienen-Industrie sei. „Wenn sich die „Varroa Jacobsoni Milbe“ in Australien ausbreitet, könnte es passieren, dass irgendwann auf die Europäische Honigbiene übergeht, so wie es bereits in Papua Neuguinea geschehen ist“, sagt Mr Weatherhead.

Gegenwärtig erwarte er nicht, die „Varroa Jacobsoni Milben in den europäischen Bienen zu finden, aber wenn die Milben nicht aus der Umwelt entfernt würde, würde sie hier durch die asiatische Honigbiene eingeführt werden. Sollte das geschehen, hätte Australien ein großes Problem.

„Wenn es nicht kontrolliert wird, dann wird sich die Varroamilbe an der Ostküste und in Südaustralien ausbreiten.“, so Weatherhead weiter. „Sollte sich die Milbe ausbreiten, würde das auch bedeuten, dass Farmer die Bestäubung von wilden Bienen ebenfalls verlieren würden. Und die Farmer sind sehr darauf angewiesen, “ erklärt er weiter.

Mr. Weatherhead gibt zu bedenken, dass Mandeln, Kiwis, Kürbisgewächse, Melonen, Zucchinis, aber auch Möhren und Blumenkohl sehr von Bestäubung abhängig seien. „Mandeln sind besonders auf Bestäubung angewiesen.“, sagt er. Für viele Gemüsearten ist Bestäubung überlebensnotwendig, um Samen für eine neue Aussaht zu produzieren.

Im Umkehrschluss bedeute das – keine Bienen, ein Drittel weniger Nahrung für den Menschen!


Quelle: Weekly Times Now

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Nicole Löwe-Schumann

Nicole war schon immer an englischsprachigen Ländern interessiert und so war es auch kein Wunder, dass sie sich schließlich für den Studiengang Anglistik/Amerikanistik eingeschrieben hat. Die Krönung ihres Studiums war der 6-monatige Auslandsaufenthalt an der Sheffield University in England. In ihrer Freizeit schrieb Nicole bereits für eine regionale Zeitschrift.
Von 2011 bis 2020 unterstützte sie das Reisebine-Team als Online-Redakteurin und war 2012, 2015 und 2016 für Reisebine in Australien unterwegs.

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