Neuseeland News

Franzose in Rage – Hitchhiken geht schief

Hitchhiken gilt besonders in Neuseeland als eine der beliebtesten und günstigsten Transportmöglichkeiten. Doch wenn man sich nur darauf verlässt, dass eine Person am Straßenrand anhält und einen einige Kilometer in seinem Auto mit nimmt, kann das auch schnell nach hinten los gehen.

So stand im September der französische Cédric Claude René Rault-Verpré mit ausgestrecktem Daumen an einer Straße, die durch die kleine Gemeinde Punakaiki auf Neuseelands Südinsel führt. Wo andere Reisende keine zwei Stunden warten müssen, bis jemand anhält, wartete Rault-Verpré ganze vier Tage darauf, das Dorf verlassen zu können.

Von seiner Frustration in die Wut getrieben, warf er sich schließlich auf die Straße und beschimpfte lautstark die neuseeländischen Einwohner. Er könne es nicht erwarten, zurück nach Europa zu gehen.

Um seiner Aufgebrachtheit mehr Ausdruck zu verleihen, zog er ein Verkehrsschild aus dem Boden, schmetterte Steine auf ein weiteres und warf es dann in einen Fluss. Schaulustige mussten sich einem verbalen Feuer bösartiger Beschimpfungen unterziehen. Rault-Verpré meinte unter anderem Neuseeland sollte sich in Nazi-Seeland umbenennen.

In einer ersten Verhandlung bekennt er sich als schuldig, die Verkehrsschilder im Wert von 3000 NZ$ zerstört zu haben, obwohl er selbst weiterhin die Meinung vertritt, sie seien nur 100 NZ$ wert. Dem Franzosen droht nun neben der Geldstrafe auch ein dreimonatiger Gefängnisaufenthalt.

Auf die Frage, wie lange er sich schon in Neuseeland aufhält, antwortete er nur mit „Zu lang, viel zu lang“. Selbst in den schlimmsten Gegenden der USA wurde er nie so behandelt und selbst der übelste Amerikaner sei nicht so boshaft wie die Neuseeländer.

Zu einer weiteren Verhandlung soll sich Rault-Verpré nun nach Christchurch begeben, was genau auf der anderen Seite der Südinsel liegt. Wie er dort hinkommt? Wahrscheinlich nicht per Anhalter.

 

Anmerkung der Redaktion:
Besonders junge Backpacker in Neuseeland profitieren vom Hitchhiken, denn stellt man sich mit ausgestrecktem Daumen an den Straßenrand, hält bereits nach kurzer Zeit ein netter Kiwi an und bietet einem einen Lift an.

Aber auch Einheimische ziehen aus dieser Art des Transports einen praktischen Nutzen. Gerade in abgelegeneren Gegenden gibt es oft keinen Zug- oder Busverkehr und Schüler oder Arbeiter, die kein Auto besitzen, kommen nicht nach Hause. Das per Anhalter fahren ist völlig legal in Neuseeland und Meldungen brutaler Überfälle oder Entführungen sind eine absolute Seltenheit.

Oft kommt es sogar vor, dass man von seinem Fahrer das Angebot kriegt, bei ihm und seiner Familie unter zu kommen oder zum Abendessen zu bleiben. Es wurden schon viele schöne Geschichten dank des Hitchhikens geschrieben.


Quelle: ABC News

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Tabea Eilert-Küther

Schon immer interessierte sich Tabea für das Reisen und so fasste sie sich nach ihrem Abitur ein Herz und flog ans andere Ende der Welt - Neuseeland wurde für sieben Monate ihre neue Heimat. Nachdem sie auch noch Australiens Ostküste und Dubai bereiste, plagt sie nun das Fernweh und es sind bereits weitere Reisen durch Europa geplant.

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